04.03.2024
dBEL.Architect

How to dBEL: Raumakustik berechnen

Ein angenehmes akustisches Umfeld ist von entscheidender Bedeutung, um die Qualität von Räumen zu verbessern und das Wohlbefinden der Menschen darin zu steigern. Die Berechnung der Raumakustik ist ein Aspekt des Tools dBEL.Architect. Ziel des Raumakustik-Rechners ist es, Absorptionsfläche und Absorptionsgrad zu bestimmen, um die Nachhallzeit des Raumes gezielt anzupassen. In nur vier Schritten und wenigen Minuten kann dBEL.Architect Akustikprognosen erstellen und die Raumakustik planen.


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Nutzung des Raumakustik-Rechners

 

Die Themen im Überblick:

Im Folgenden wird die Berechnung der Raumakustik mit dBEL.Architect Schritt für Schritt erklärt. Am Ende wird eine Empfehlung abgegeben, welche Akustik optimal ist und welche Maßnahmen dafür notwendig sind.

 

Schritt 1: Raumeigenschaften angeben 

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Der Klang eines Raumes lässt sich am einfachsten über die Nachhallzeit beschreiben, die in der Abbildung als roter Graph dargestellt ist. Die Akustik wird im Wesentlichen über das Raumvolumen und die akustischen Eigenschaften der Raumbegrenzungsfläche beeinflusst. Daher müssen zu Beginn die Raumeigenschaften in folgenden Schritten angegeben werden.

  1. Die Raummaße und die Fensterflächen müssen definiert werden. Bei nicht kubischen Räumen sollte das Gesamtvolumen angepasst werden.
  2. Es müssen Materialien für Wände, Boden und Decke mit der jeweiligen Verteilung der Materialien festgelegt werden.
  3. Für jede Kategorie können je bis zu zwei verschiedene Materialien ausgewählt werden.
  4. Für den Fall, dass durchgängig ein Material verwendet wird, kann die Option „keine Auswahl“ gewählt werden.

Nach dem Schließen der Anwendung werden alle Projekte automatisch gespeichert.

 

 

Schritt 2: Nutzungsart festlegen

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Die anzustrebende Nachhallzeit ist nicht nur abhängig von dem Volumen des Raumes, sondern auch von der Art, wie er genutzt wird. Hierbei lässt sich in zwei Primärnutzungen unterscheiden: Kommunikation und Lärmschutz.

In manchen Räumen stehen die Kommunikation und die Hörsamkeit im Fokus. In anderen Räumen ist stattdessen Lärmschutz und Ruhe von Interesse und die Kommunikation spielt keine Rolle. Bei der Nutzung von dBEL.Architect muss zuerst die Primärnutzungsart angegeben werden und im Anschluss ein konkreter Anwendungsfall. Falls der Raum nicht nur eine Funktion erfüllen soll, können auch unterschiedliche Nutzungen ausgewählt werden. Hierbei wird ein mittlerer Wert als Ziel definiert. Durch diese Bestimmung ergibt sich ein Zielkorridor, der auf der Norm DIN18041 basiert und im Diagramm als grüner Bereich angezeigt wird.

 

 

 

Schritt 3: Nutzungszustand bestimmen

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Bei der Bestimmung der optimalen Nachhallzeit spielt außerdem das tatsächliche Nutzungsszenario in der Endnutzung eine Rolle. In diesem Schritt muss zuerst die Anzahl der Personen, die sich normalerweise im Raum aufhalten, angegeben werden. Anschließend gilt es den Möblierungsgrad des Raumes zu bestimmen. Hierfür gibt es die Auswahlmöglichkeiten kaum möbliert, teilweise möbliert und voll möbliert. Es ergibt sich eine zweite Nachhallzeitkurve, die den Einfluss dieser Angaben berücksichtigt

 

 

 

 

 

 

Schritt 4: Empfehlung

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Im letzten Schritt gibt es eine Empfehlung zur optimalen Nachhallzeit, die als grüner Zielkorridor dargestellt wird. Sie bemisst die Absorptionsfläche, die zusätzlich im Raum angebracht werden sollte, um eine angenehme Raumakustik zu erreichen. Das absorbierende Material kann sowohl an der Wand, als auch an der Decke angebracht werden.

Es kann die Verteilung der Absorber an der Decke und an der Wand bestimmt werden. Bei der Decke kann zusätzlich die Abhanghöhe verändert werden. Die Auswirkungen werden durch das direkte Feedback, der blaue Graph im Diagramm, ersichtlich. Zudem gibt es die Möglichkeit, eigene Absorbermaterialien zu hinterlegen und diese für die Zukunft zu speichern.

Der gelbe Bereich zeigt einen Toleranzbereich, um den der Zielwert nach DIN 18041 erweitert ist. Dieser Toleranzbereich sollte nicht über- bzw. unterschritten werden. Außerdem gilt zu beachten, dass das beste Material nicht unbedingt das mit dem höchsten Absorptionsgrad ist, sondern eher das mit dem ausgewogensten über die Frequenz hinweg.

 

 

 

 

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